Zünftig durch den «Zurzi-Fläcke»

Tunnelneubau, ein «Büsi» im roten Bock und Anekdoten zum Schmunzeln.

Tunnelbau
Die Zünftler nahmen die Gelegenheit wahr, das Grossbauprojekt «Ostumfahrung Bad Zurzach» mit dem Tunnelbau zu besichtigen und exklusiv als Fussgänger zu durchlaufen. Der zirka 530 Meter lange Tagbautunnel wurde in Deckelbauweise erstellt. Das Trassee verläuft teilweise parallel zu einem Kriechhang in einem Anschnitt mit rückverankerter Stützmauer. Beim Anschluss an die bestehende Kantonsstrasse werden die Verkehrsknoten neugestaltet. Die bestehende SBB-Brücke musste ebenfalls ersetzt werden. Die Zünftler staunten nicht nur Bauklötze, sondern waren sichtlich beeindruckt von der Bauweise mit den über 1‘143 Ortbeton Bohrpfählen, welche teilweise noch sichtbar sind.

Besuch im roten Bock
In den umgestalteten Räumlichkeiten des ehemaligen Kolonialwarenladens von Paul Bächle, ist die Kult-Bar «zum roten Bock», ein Treffpunkt wo sich Jung und Alt ungezwungen trifft. Aus dem Laden und Stall ist eine Bar entstanden, welche immer am 1. Freitag des Monates geöffnet hat. Die Zünftler wurden exklusiv am Samstag zu einem Apéro mit historischen Geschichtserzählung geladen. Zum Abschluss wurde ein zünftiges «Busi» (Getränk mit Geheimrezept) offeriert und den Abend bei einem gemütlichen und geselligen Nachtessen ausgeklungen.

Zwei der Anekdoten, die erzählt wurden:

«Brand in der Tannengasse — 1834 brannten vier Häuser der südlichen Reihe in der Tannengasse. Die Feuerwehr aus Rheinheim – die mit der Fähre über den Rhein kam – war vor den Zurzachern zur Stelle. Zurzacher Meldeläufer, die nach Döttingen und Klingnau geschickt wurden, kamen nie dort an, weil sie unterwegs in Wirtshäuser eingekehrt waren. Die fehlbaren Läufer wurden mit je 24 Stunden Gefängnis bestraft.»

«Weibermarkt — Im heutigen Kurpark fand früher die Eröffnung der Zurzacher Messen statt. Am Anfang der Eröffnungsfeier stand der Hurentanz, nach welchem die schönste Dirne ein Geldgeschenk aus der Hand des Landvogts erhielt. Der Tanz hätte nach dem Willen der reformierten Stände abgeschafft werden sollen, doch die katholischen Orte waren dagegen: Es sei wohl besser, die jungen Burschen könnten ihre überschüssige Kraft bei einer Dirne abbauen, als in Kriegsdienste zu gehen.»